Wie sehen neue Möglichkeiten und Gestaltungsspielräume für eine globale Ökonomie im 21. Jahrhundert aus?

Wie können wir Wirtschaft neu denken?

Eine Initiative aus einem Kreis von Unternehmern aus Deutschland, Österreich und der Schweiz schafft Räume die Beispiele, Prototypen und Forschungsansätze im JETZT sichtbar machen. Die Initiative wird von Menschen getragen, die ihrem Herzen folgen und durch gegenseitiges Zuhören neue Perspektiven sichtbar machen.

Wie wollen wir in Europa leben und arbeiten?

Zu dieser Frage haben sich 50 Menschen in der Terra Parzival in Slowenien getroffen und ausgetauscht. Eine Begegnung von StudentInnen und UnternehmerInnen, von Jung und Alt, mit Künstlern und Köchen – in einem Landstrich, der durch historische Orte die Erzählung von Parzival lebendig werden lässt. Die Parzival-Sage erzählt die Geschichte eines Menschen, der es zu höchsten Würden brachte. Er wurde Gralskönig. Doch der Weg dorthin war lang und mühsam, voller Zweifel, Irrungen und Verfehlungen. Er fand seinen Weg durch Begegnungen und Gespräche. Begegnungen und Gespräche standen auch bei uns im Mittelpunkt.

Aus den Blickwinkeln unterschiedlicher Lebens- und Berufssituationen haben wir Perspektiven für eine Wirtschaftskultur des 21. Jahrhunderts entwickelt. Wir haben versucht zu verstehen, was uns die jetzige Situation deutlich machen will. Immer mehr Menschen geraten unter Druck, das Ohmachtsgefühl wächst, Interesse am anderen schwindet. Eine Film-Dokumentation von  Till Vormstein, der gerade sein Regiestudium an der deutschen Film und Fernsehakademie Berlin beginnt, hat Eindrücke und Einsichten aufgefangen. Sie erscheint im Herbst.

Ausgangspunkt für unsere Arbeit war die Stille einer Kartause. Station machten wir an einer Quelle, einer Höhle und schließlich in Schloss Statenberg. Im Schloss entstanden Skulpturen mit denen wir uns Gegenwart und  Zukunft von „Leben und Arbeiten in Europa“ verdeutlicht haben. Eine wichtige Frage war: „Wie kommen wir von der Gegenwart in eine Zukunft, die wir uns wünschen?“ – Was sind Kernelemente, was HebelpunktAls Schlüsselelemente für eine Wirtschaftskultur im 21. Jahrhunderts fanden wir: Innere Arbeit in der Stille | Lauschen, was werden will | Entdecken und pflegen der eigenen Quellen | Die Achtsamkeit auf die Qualität von Begegnungen – mit mir selbst und mit anderen | Den spielerische Umgang mit Lebenssituationen | Das Potenzial der Vielfalt, die Würdigung des Unterschieds – im Alter, der Weltanschauung, der Religion, der Herkunft, der Biografie…  Wie überwinden wir  Grenzen? Wie gehen wir über Schwellen? | Eine positive Grundeinstellung, die Krisen als Chancen versteht | Vertrauen in Kleinräumigkeit und Regionalität  – d.h. in Menschen und nicht in Systeme | Und nicht zuletzt: Phantasiekräfte mobilisieren und pflegen.

»Letztlich hatte ich das Gefühl, dass wir an diesem Wochenende wie ein Mehr-Generationen-Projekt zusammen waren und es dadurch auch so reich wurde. Ich denke mir manchmal, dass wenn man diese Frage, nach dem „wie wollen wir leben und arbeiten“ mit allen jungen Menschen bearbeiten würde, die sich gerade in Ausbildung, Studium oder Sonstigem befinden, dann hätten wir vielleicht bald schon eine Generation ohne ein Burnout.« Benedikt Roth | Alanus Hochschule für Kunst und Gesellschaft | Student Fachbereich Wirtschaft

Wirtschaft wird dann kulturtragend, wenn sie auf den gleichen Werten aufbaut, wie gelungene Beziehungen. Daher ist die Gestaltung von Beziehungen auch der Ausgangspunkt für eine Gestaltung von Wirtschaft. Für diese Verwandlungs-Aufgabe braucht es viele Spiel-Räume und Experimentiermöglichkeiten – überall: in Partnerschaften, Familien, Schule und Studium, in Unternehmen und Verwaltungen – verwandeln durch verlebendigen!

Wir arbeiten weiter daran…


28. Juli 2013 /